Die Differenzial-Methode ermöglicht einen weitaus tieferen Einblick in das Dichtigkeitsverhalten der Bausubstanz und stellt somit einen wertvollen Teil in der Fehlerbehebung dar.
Gerade in komplexen Bausituationen, oder wenn sich eine normale Leckagenortung als zu schwierig erweist (z.B. aufgrund schlechter Zugänglichkeit), ist die Differenzial-Methode oft ein probates Mittel. Es werden mehrere Messreihen in verschiedenen Konfigurationen durchgeführt und miteinander verglichen. Der Vergleich der Messungen kann bei der Lokalisierung von Leckagen helfen und Aufschluss geben, über die Art und die Quantität von systematischen, oder Einzelleckagen.
Eine grosse komplexe Gesamtzone soll geprüft werden. Der gemessene Gesamt-Leckagestrom ist zu hoch, es müssen Massnahmen ergriffen werden. Da die Dichtungsebene jedoch bereits verschalt und damit unzugänglich ist, können viele relevanten Stellen nicht überprüft werden (versteckte Leckagen). Um die Suche einzugrenzen, kann man nun (sofern dies im spezifischen Falle möglich ist) Einzelbereiche temporär von der Gesamtzone abtrennen und eine Vergleichsmessung durchführen. Über die Differenz der Messreihen lässt sich nun der Gesamtleckagestrom auf einzelne Gebäudeabschnitte, oder Einzelbereiche der Gebäudehülle aufteilen, bzw. verorten.
Achtung: Die Durchführbarkeit der Differenzial-Methode ist stark von der Situation vor Ort abhängig. Mögliche Nebenwege und die eventuell variirende Bezugsgrösse der Messzone müssen genau beachtet werden.